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Eine Filmkritik von Joachim Kurz
Das Narrenschiff
In Sebastian Brants 1494 gedrucktem Buch Das Narrenschiff(alternativ:Daß Narrenschyff ad Narragoniam), dem erfolgreichsten Buch der damals noch jungen Druckerkunst vor der Reformation, begibt sich eine Schar von Narren mit all ihren Lastern und negativen Eigenschaften in das fiktive Land Narragonien. Ganz so viele Menschen sind es in Ruben Östlunds neuem Spielfilm „Triangle of Sadness“ nicht. Der Impetus der schonungslosen Offenlegung menschlicher Verfehlungen und Schwächen ist der gleiche, endet aber nicht in einem fiktiven Land, sondern der künstlichen Welt eines Luxusressorts auf einer einsamen Insel. Doch der Reihe nach.
Im Mittelpunkt des Films steht das männliche Model Carl (Harris Dickinson), der mit seinen 25 Jahren womöglich die goldenen Jahre des Business bereits hinter sich hat, und dessen Freundin, die modelnde Influencerin Yaya (Charlbi Dean Kriek). Im Prolog des Films sitzen die beiden in einem Luxusrestaurant und geraten aufgrund einiger Missverständnisse und Fehlinterpretationen in einen ebenso heftigen wie albernen Streit, der sich nur auf der oberflächlichsten Ebene darum dreht, wer denn nun die Rechnung bezahlt. In Wahrheit — und dabei geht es wie im Folgenden wenig subtil zu — stehen schnell andere Themen im Zentrum des Konflikts: der Wert von Menschen und die daraus resultierenden himmelschreienden Ungerechtigkeiten, die Verteilung von Geld, Macht, Schönheit und Einfluss und die Mechanismen, nach denen dies geschieht.
Szenenwechsel: Im Hauptteil von Triangle of Sadness verlagert sich das Geschehen auf eine Luxusyacht, an deren Bord neben Carl und Yaya, einem marxistischen und trunksüchtigen Kapitän (Woody Harrelson) und der Crew auch einige schwerreiche Menschen sind. Darunter befindet sich ein sehr lauter russischer Oligarch mit Gattin, ein hinreißendes britisches Ehepaar, die sich erst im Lauf der Geschichte als Waffenfabrikanten entlarven, die durch den Verkauf von Handgranaten und Landminen zu ihrem Vermögen gekommen sind, sowie andere Mitglieder der sogenannten „Eliten“.
Wegen eines schweren Unwetters auf hoher See gerät das „Captain’s Dinner“ vollkommen aus dem Runder, was in einer sehr langen zentralen Szene mündet, in der ein Großteil der Passagiere derart von der Seekrankheit erfasst wird, dass es zu wahren Fontänen aus Scheiße und Kotze kommt. Schließlich explodiert die Yacht nach einem Piratenangriff und eine Gruppe landet auf einer einsamen Insel, auf der sich die Machtverhältnisse dramatisch auf den Kopf stellen.
Eines vorweg: Triangle of Sadness ist mit Sicherheit einer der unterhaltsamsten Filme des diesjährigen Wettbewerbs an der Croisette, der mit zahlreichen Lachern und unglaublichen Wendungen für lautstarke Vorführungen mit Szenenapplaus sorgte. Dennoch ist das Echo derart gespalten, wie wohl bei kaum einem anderen Film. Das liegt vor allem an dem wenig subtilen satirischen Furor, mit dem Ruben Östlund in seiner grellen Farce zu Werke geht: Da treffen marxistische Brandreden auf neoliberale Apologien, werden Witze auf Kosten einer durch einen Schlaganfall beeinträchtigten Frau (dargestellt von Iris Berben) gerissen, deren einzige Äußerungen in einem auf Deutsch gebrüllten „In den Wolken“ besteht.
Ausgerechnet die philippinische Reinigungskraft wird in der Schlussepisode aufgrund ihrer Überlebenstüchtigkeit zur Herrin der Insel und entwickelt dabei sexuellen Appetit auf den gestählten Model-Körper von Carl. Und so stellt sich schlussendlich die Frage, ob Ruben Östlund nicht letztendlich genau die von Gier, Geld, Lust und Macht geprägten Machtverhältnisse fortschreibt, deren Überwindung der Film anzuprangern vorgibt. Und beinahe unwillkürlich muss man an zwei andere Filme denken, die in letzter Zeit aus Schweden in die Kinos kamen und die Ähnliches versuchten — beide übrigens bezeichnenderweise von jungen Regisseurinnen: Isabella Eklöfs Holiday (2018) und Ninja Thybergs Pleasure erkunden ebenfalls die (Macht-)Verhältnisse und Beziehungsgeflechte rund um Geld, Körperlichkeit und sozialen Abhängigkeiten, tun dies aber wesentlich fokussierter und subtiler als Triangle of Sadness.
Eine Filmkritik von Andreas Köhnemann
No Love Boat
Der schwedische Filmemacher Ruben Östlund scheint eine besondere Vorliebe dafür zu haben, sich mit dem menschlichen Mit- und Gegeneinander zu befassen und uns dabei zu durchaus unschönen (Selbst-)Erkenntnissen zu bringen. In „Höhere Gewalt“ (2014) widmete er sich etwa einer Familie, deren Rollenverständnis durch einen Vorfall im Skiurlaub einen heftigen Riss erleidet; in „The Square“ (2017) warf er einen Blick auf den vermeintlich kultivierten Kunstbetrieb und auf die Kluft zwischen Arm und Reich.
Seine Werke haben stets einen satirischen Tonfall und zeichnen sich durch eine ziemlich einzigartige Mischung aus knalliger Direktheit und intelligenter Erzählweise aus. Bemerkenswert ist, dass seine Arbeiten von Mal zu Mal noch experimentierfreudiger und entfesselter werden. Während Höhere Gewalt noch einen vergleichsweise klar konturierten Konflikt hat, zu dem wir als Publikum eine recht eindeutige Position einnehmen können, ist The Square schon entschieden überbordender und irritierender. Dies treibt Östlund in Triangle of Sadness nun nochmals weiter auf die Spitze. Wie in den Vorgängerwerken erinnern viele Szenen an Versuchsanordnungen und würden auch problemlos als Kurzfilme funktionieren; die Zahl der Teilnehmer:innen wird dabei indes beträchtlich erhöht.
Zunächst konzentriert sich das Geschehen auf das Model Carl (Harris Dickinson) und die Influencerin Yaya (Charlbi Dean Kriek). Die beiden bilden nach außen hin das perfekte Bilderbuch- beziehungsweise Instagram-Paar, geraten jedoch bei einem Restaurantbesuch in einen Streit, der mit der Frage beginnt, wer denn die Rechnung übernehmen sollte, und sich bald um große Themen wie Geschlechterstereotype dreht. In einem schlechteren Film würde es hier einfach nur darum gehen, die Verlogenheit der Fashion- und Konsumwelt, in der Carl und Yaya sich bewegen, vorzuführen. Und tatsächlich wählt Östlund teilweise ganz unsubtile Mittel, um diesen Kosmos zu zeichnen: Massenabfertigung beim Laufsteg-Casting, hohle Phrasen in den Modenschauen, die sich bei näherem Hinsehen sofort selbst widerlegen („Everyone’s equal!“) – und zwei Figuren im Mittelpunkt, die etliche Klischees in sich vereinen.
Aber schon in diesem ersten von drei Kapiteln von Triangle of Sadness zeigt sich, dass Östlund es uns wirklich nicht allzu leicht machen will. Ist Carl in seiner Herangehensweise und in seinen Äußerungen gegenüber Yaya („Ich will, dass wir gleich sind!“) nur bedingt reflektiert? Ganz gewiss. Ist Yaya in ihrer Attitüde oberflächlich und in ihrem Verhalten manipulativ? Ja, schon. Und doch hört die Zeichnung der Figuren damit nicht auf. Nach einer Reihe von Peinlichkeiten, inklusive einer kleinen Eskalation der Diskussion im Fahrstuhl, sitzen Carl und Yaya einander im gemeinsamen Hotelzimmer gegenüber und reden erstaunlich offen und selbstkritisch über sich und ihre Beziehung. Oder ist auch diese angebliche Reflexion wieder nur gespielt und behauptet, eine weitere Pose? Darauf müssen wir dann selbst eine Antwort finden.
Im Mittelteil des Films treten drastische Überspitzung und Zwischentöne noch geballter aufeinander und zelebrieren eine laute Kollision. Wir begeben uns mit Carl und Yaya auf eine Luxuskreuzfahrt, wo das Paar etwa auf einen immerfort betrunkenen, vom Marxismus angetanen Captain (Woody Harrelson), einen russischen Oligarchen (Zlatko Buric) samt weiblicher Begleitung (Sunnyi Melles und Carolina Gynning) und einen skandinavischen IT-Milliardär (Henrik Dorsin) trifft.
Auch hier könnte in der Ausführung vieles gründlich misslingen. Etwa die Darstellung einer Frau, die nach einem Schlaganfall nur noch über die Worte „In den Wolken“ mit anderen zu kommunizieren vermag. Iris Berben macht aus dieser Figur allerdings keinen billigen Witz, sondern demonstriert vielmehr, wie überfordert vor allem das Umfeld auf einen Menschen reagiert, der nicht mehr im klassischen Sinne „funktioniert“, dem wir also nicht mit üblichem Smalltalk begegnen können. Östlund und sein Ensemble begeben sich bewusst ins Unangenehme, um die Fallen in der menschlichen Koexistenz zu betrachten. Wie gehen die Gäste mit dem Personal um? Was treibt die Leute an, die hier arbeiten? Und worüber lässt sich beim Frühstück, beim Mittag- und Abendessen mit den Mitreisenden parlieren?
Beinahe jede Sequenz bringt Kalauer und geistreichen Humor so untrennbar zusammen, wie es nur selten im Kino zu erleben ist. Die Dekadenz derer, die entweder reich, schön oder beides sind, lässt an Werke wie Das große Fressen (1973) oder Fellinis Schiff der Träume (1983) denken. Der Film entwickelt eine immer größere Freude an der Derbheit – und dies wäre nicht halb so stimmig, wenn Östlund nicht absolut furchtlose, uneitle Kollaborateur:innen wie Zlatko Burić oder Sunnyi Melles gefunden hätte. Insbesondere Letztere ist einfach nur großartig – etwa wenn die von ihr verkörperte Vera die Service-Mitarbeiterin Alicia (Alicia Eriksson) dazu nötigt, in den Whirlpool zu steigen („Ich befehle Ihnen, den Augenblick zu genießen!“) oder wenn Vera beim völlig außer Kontrolle geratenden Kapitänsdinner selbst dann noch Champagner fordert, wenn sie die ungünstige Kombination aus heftigem Sturm und möglicherweise verdorbenen Gourmetspeisen schon längst dazu gebracht hat, sich ausgiebig zu übergeben.
Als Katastrophenfilm zum Ende des Mittelteils schöpft Triangle of Sadness lustvoll aus dem Vollen. Der vulgäre Überfluss wird ausgekotzt und – pardon – ausgeschissen; alsbald fliegt alles in die Luft und kein geräucherter Oktopus, keine Ingwer-Bonbons, kein Alkohol und kein geheuchelter Trinkspruch kann diese Leute davor bewahren, bald entweder tot oder auf einer vermeintlich einsamen Insel gestrandet zu sein.
Im dritten und letzten Kapitel wandelt sich der Film zu einem Mix aus Herr der Fliegen und Lost. Die Machtverhältnisse kippen, da nur Abigail (Dolly De Leon), die Toilettenmanagerin auf der nun zerstörten Yacht, weiß, wie man Fische fängt und Feuer macht. Abermals geht Triangle of Sadness nicht den naheliegenden Pfad. Es wäre leicht, sich über die Reichen und Nutzlosen lustig zu machen und uns Abigail als tapfere Heldin und Identifikationsfigur zu liefern. Wie toll es ist, dass sie hier ein Matriarchat errichtet habe, versucht sich Yaya bei der plötzlich mächtigen Abigail einzuschmeicheln. Aber auch das ist wieder nur eine inhaltslose, zu kurz gedachte Behauptung, wie die banalen Sprüche auf der Fashion-Show über Liebe und Gleichheit – ein Weg zu angeblichem Empowerment, den ein Arthouse-Publikum sicher gerne mitgegangen wäre, um sich halbwegs wohl zu fühlen. Hier ist und bleibt alles ambivalent, flach und tief zugleich. Die Hängematte, die Östlund zwischen schnellen Pointen und lange nachwirkenden Fiesheiten für uns spannt, ist unbequem – und kann doch ein seltsamer Genuss sein.
Die Models Carl und Yaya sind zu einer Luxuskreuzfahrt eingeladen. Auf den ersten Blick scheint alles perfekt zu sein. Doch ein Sturm zieht auf und das Paar findet sich auf einer einsamen Insel wieder, zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer der Reinigungskräfte des Schiffes. Die Hierarchie wird plötzlich auf den Kopf gestellt, denn die Haushälterin ist die Einzige, die fischen kann.
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Alamode Film
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Meinungen
Ingmar · 07.06.2024
Also man kann sich sicherlich darüber streiten, wie der Film technisch umgesetzt wurde. Aber mir bleibt dieser Film auf jeden Fall in Erinnerung. Ich finde der Film ist schon in der Lage, die Bandbreite menschlicher Emotionen darzustellen, sowie auch ganz klar gesellschaftskritik zu üben. Das Bild des schiffes. Das strandet an einer Insel ist sicherlich schon etwas abgenutzt, aber... ich finde ihn einfach cool. Es ist deiner meiner lieblingsfilme geworden...
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Fkjay · 05.09.2023
Brillante Dialoge (von Östlund geschrieben), großartige Kamera und bis in die kleinste Nebenrolle gut besetzter Cast. Östlunds Filme tun immer auch ein bisschen weh - so auch Triangle of Sadness. Diesen Schmerz hält man aber gerne aus für die Message und Klugheit der Dialoge. Wunderbarer unvorhersehbarer Twist und absolut wichtige und viel zu wenig verwendete Message! Applaus und danke für diesen Film. Er spricht mir aus der Seele.
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Kay · 02.02.2023
Der Film ist schlecht, weil er einfach lieblos und uninspiriert gemacht wurde.
Die Teils positive Kritik, erinnert an des Kaisers neue Kleider.
Ein Film mit solchen Schauspielern und anderen Mitwirkenden, der zudem noch so teuer war, kann einfach nicht schlecht sein, jedenfalls darf man das nicht sagen..
Ich habe den Eindruck, das hier irgendwie Fördergelder verballert werden mussten,, damit man sie im nächsten Jahr wieder erhält.
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Peter · 29.12.2022
Der Film wsr gut. Aber ist denn niemandem aufgefallen dass Iris Berben erst eine Halbseitenlähmung rechts( was zur Sprachstörung passt) dann sber eine Halbseitenlähmung links hat!! Doch ein ganz schöner Schnitzer!!
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Dokman · 17.11.2022
Ich fand den Film unterhaltsamer als die früheren des Regisseurs.
Iris Berben kann ihr Handwerk. Tiefpunkt ist Sunnyi Melles, die mal wieder gezeigt hat, dass sie sich ihre Rollen wohl eher kauft als verdient. Dass ein W. Harrelson daneben spielen muss ist tatsächlich eine Zumutung!
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Hundefan · 24.10.2022
Das erste Kapitel fand ich noch recht gut gemacht, würde zwar nicht behaupten es hat mich sehr gefesselt, war aber okay.
Das zweite Kapitel war anfangs auch okay, die Botschaft des Films kam auch rüber. Dann allerdings kam bei mir echt Ekel auf, 2-3 Kotzeinlagen hätten ausgereicht. Und spätestens als ich mir einen splitternackten Mann bei der Darmentleerung auf der Toilette ansehen musste, hatte ich genug. Meiner Meinung nach ging es ab einem bestimmten Augenblick nur noch um Effekthascherei. Ich bin dann gegangen.
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Sven P. · 29.10.2022
Also wer sich hier als Hundefan darstellt, und gewohnheitsmäßig seinem Tierchen die Scheiße hinterher trägt, braucht sich über einen im Film halb sichtbaren Mann bei der Darmentleerung nicht mokieren.
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Susanne · 15.02.2023
Das ist ja ein total bescheuerter Vergleich. Eine notwendige Aufgabe für ein geliebtes Tier zu verrichten ist ja wohl nicht dasselbe, wie dazu gezwungen zu werden, sich aus allen "Löchern" ergießende Körperflüssigkeiten anzusehen. Ich fand es auch sehr grenzwertig und zu dick aufgetragen. Wurde auch schon vorher klar, dass man als reicher Mensch nicht alles kontrollieren kann.
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Hans im Glück · 23.10.2022
Die hier geschriebene Kritik sollte vorab eine Spoilerwarnung haben. Es wird die Überraschung von einigen Erzählsträngen genommen.
Der Film an sich ist insgesamt sehr gut gemacht. Wer The Square kennt, weiß, auf was man sich einlässt. Es ist herrlich, die Reichen und Schönen dabei zu sehen, wie sie in einer ungewohnten Umgebung erwachen.
Nur an einigen Stellen hätte man etwas kürzen können. Als Beispiel: Die schon im Trailer zu sehende Szene hat man auch nach dem 4. Kotzstrahl verstanden. Da müssen nicht noch 5 weitere Personen beim Kotzen zu sehen sein.
Definitv aber sehenswert!
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Fkjay · 05.09.2023
Ja, das dachte ich zuerst auch. Ich habe übrigens eine Emetophobie und war deswegen auch schon in Behandlung. Und DENNOCH war diese Szene m.E. essentiell für den Film. Ohne diese unerträgliche Szene hätte er nicht so gut funktioniert. Es musste weh tun, um die Message zu verstehen, denn genau darum geht es ja, dass der Kapitalismus und diese ganze Show weh tut, dass diese Menschen erster Klasse auch nur erbärmliche, scheissende und kotzende Lebewesen sind.
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Jan Laubinger · 11.10.2022
Östlund exploited die Auswüchse des Kapitalismus um Witze zu machen und zu unterhalten. Da spricht nichts dagegen, aber eine Kritik ist das nicht. Im Gegenteil, es ist affirmativ. Dadurch dass er den Gebeutelten Erleichterung verschafft - “guck mal die doofen Bonzen” - bestärkt er die herrschenden Verhältnisse.
In Cannes fühlte sich keiner der anwesenden Yachtsbesitzer und Champagnertrinker getroffen. Sie amüsierten sich köstlich und spendeten tosenden Beifall.
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Steve · 26.10.2022
Es wird die Auswüchse immer geben, egal welcher Schicht man entstammt. Und das zeigt der Film fabelhaft. Im dritten Kapitel gelangt die „Cleaning Lady“ an die Macht und nutzt sie schamlos aus. Der Film hält uns allen den Spiegel vor, nicht nur den Kaviarkotzenden Oligarchen ;)
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